Als bekennende Fahrrad-Junkies und Literatur-Fans möchten wir euch heute ein paar Background-Infos zum bekannten Zitat von Theodor Fontane – aus unserer quotery Berlin-Edition – zu Gemüte führen. Enjoy!
Das Zitat „Vor Gott sind eigentlich alle Menschen Berliner.“ von Theodor Fontane entstammt seinem Aufsatz Der Berliner Ton. Aber was meint er eigentlich damit? Ist es eine Verballhornung der bekannten Aussage „Vor Gott sind alle gleich“? So richtig wissen wir das nicht.
Dieter Hildebrandt schreibt dazu:
„Sind wir verloren, oder haben wir schon gewonnen? – Wir müssen wohl dahingestellt sein lassen, ob vor Gott nun der Berliner eine gute oder schlechte Figur macht, ob er sympathisch wirkt oder mies, kleinlaut oder großspurig: Wichtig ist, daß es offenbar keines Privilegs bedarf, um als Berliner zu gelten. Wichtig ist allein die Einsicht, daß Berliner zu sein jedem passieren kann, jederzeit und überall. Leichter als vor Gott geht es natürlich in Berlin.“
Theodor Fontane kam bereits im Alter von 13 Jahren nach Berlin um, der Profession seines Vaters nachfolgend, eine Ausbildung zum Apotheker zu absolvieren. Den Hauptteil seines Lebens verbrachte er hier, zunächst als Apotheker, später als Korrespondent für diverse Zeitungen und schließlich als freier Schriftsteller. Als seine wichtigsten Texte entstanden, die Romane Effi Briest und Der Stechlin sowie seine autobiographische Arbeit Von Zwanzig bis Dreißig war er bemerkenswerterweise weit über 70. Er liegt neben seiner Frau Emilie auf dem Friedhof II in Berlin-Mitte in einem Ehrengrab des Landes Berlin begraben.
Was sind eure Lieblingszitate rund um die Stadt Berlin? Lasst uns gern einen Kommentar da!
Quelle: https://www.zeit.de/1987/15/vor-gott-ist-jeder-ein-berliner/komplettansicht